Wenn eine Streitpartei die Auseinandersetzung verweigert, herrscht oft Ratlosigkeit. Die Betroffenen geben auf. Doch sie können auch alleine etwas tun, damit wieder Bewegung in die Sache kommt! Im Fachjargon wird diese Sonderform der Konfliktbearbeitung „One-Party-Mediation“ genannt.
Spannungen mit der Kollegin oder im gesamten Team kann es immer mal geben. Im ungünstigen Fall dauern sie an, verfestigen sich und werden von mindestens einer Person als belastend empfunden. Wenn die Kolleg:innen nicht gesprächsbereit sind oder aus anderen Gründen keine Möglichkeit zu einer Klärung besteht, kann der oder die Einzelne auch alleine etwas tun – zum Beispiel im Rahmen einer so genannten „One-Party-Mediation“, einer Ein-Parteien-Mediation.
Dabei unterstützt ein*e Mediator*in, Handlungsalternativen im Umgang mit den „schwierigen“ Kolleg:innen zu entwickeln. Manchmal wird dadurch sogar ein gemeinsames Gespräch möglich.
Als Vorstufe zum gemeinsamen Lösungsgespräch kann auch eine so genannte Shuttle-Mediation zum Einsatz kommen. Dabei vermittelt (shuttelt) der/die Mediator:in zwischen den einzelnen Parteien, d.h. er/sie überbringt die in Einzelgesprächen oder in der One-Party-Mediation erarbeiteten Ziele und Interessen der jeweils anderen Partei, bis eine Lösung gefunden ist.
Diese beiden Sonderformen der Mediation bieten sich vor allem dann an, wenn ein Konflikt bereits länger dauert und die Eskalation deshalb fortgeschritten ist.
One-Party-Mediation | Shuttle-Mediation |
Definition: Strukturiertes Verfahren, in dem der:die Mediator:in eine Partei fragend, strukturierend und Ressourcen fördernd durch einen Mediationsprozess begleitet. Die Positionen und Interessen der anderen, nicht anwesenden Partei(en) werden von Anfang an mit berücksichtigt. Die Begleitung erfolgt meist unter Verzicht auf inhaltliche Vorschläge mit dem Ziel, eine Lösung für einen Konflikt zu entwickeln, der mit einer oder mehreren anderen Personen besteht. | Definition: Zwei oder mehrere parallele Einzelgespräche oder One-Party-Mediationen an unterschiedlichen Orten gleichzeitig oder zeitlich versetzt. Fragen, Antworten und Zwischenergebnisse werden durch den/die Mediator*in überbracht (geshuttelt). |
Werkzeuge/Methoden: Die Phasen der Mediation bilden den Rahmen: – Auftrag/Aufgabe – Liste der Themen – Positionen und Interessen – Lösungsfindung – Abschluss/Vereinbarung Der Prozess ist zukunfts- und nicht vergangenheitsorientiert. | Werkzeuge/Methoden: vgl. One-Party-Mediation |
Haltung: Der:die Mediator:in bleibt all- parteilich und kann nach den One-Party-Mediationssitzungen auftragsgemäß zu anderen Verfahren übergehen, z.B. zur Shuttle-Mediation zwischen zwei Konfliktparteien, zur klassischen Mediation, zur mediativen Strukturaufstellungen o.ä. | Haltung: vgl. One-Party-Mediation |
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